Erghotherapie
Pädiatrie
Ergotherapie für Kinder und Jugendliche
Sensorische Integration
Sensorische Integration (SI) bedeutet die Vernetzung und Koordination aller Sinneseindrücke zu einer Gesamtwahrnehmung als eine Grundlage von Handeln und Lernen. Im Mittelpunkt der SI- Therapie steht die somato- sensorische und die vestibulär- propriozeptive Wahrnehmung, sowie die Modulation der Wahrnehmung aus den verschiedenen Sinnessystemen. Stimuli in einer für das Kind bedeutsamen (Spiel)situation sollen es in die Lage versetzen, seine motorischen und emotionalen Handlungen besser an die Umwelt anzupassen (adaptives Verhalten). Diese Therapieform wendet sich an Kinder mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern gestörter Wahrnehmungsfunktion. Diese können sich folgendermaßen äußern:
• Häufiges Anstoßen an Gegenstände oder Hinfallen
• Auffälliges Vermeiden bzw. Suchen von Reizen, die Anforderungen an das
Gleichgewichtsorgan stellen
• Auffälliges Vermeiden bzw. Suchen von taktilen (Informationen über die Haut) Reizen
• Probleme die Muskelspannung aufzubauen oder zu halten
• Probleme im feinmotorischen Bereich
• u. a.
Wechselnde Interessen und Bedingungen des häuslichen und sozialen Umfelds müssen immer wieder neu in die Behandlungssettings eingegliedert werden, ohne dabei das ursprüngliche Ziel aus den Augen zu verlieren. Nur wenn das Kind motiviert ist und sich mit Freude mit den Therapieinhalten auseinandersetzt, kann die Therapie erfolgreich sein. Daher wird es immer wieder nötig sein, die ergotherapeutischen Maßnahmen unterschiedlich zu kombinieren und durch Veränderungen den Therapieschwerpunkten anzupassen.
Marburger Verhaltenstraining
Das MVT ist ein Verhaltenstraining, mit dem Methoden zur Selbstkontrolle eingeübt und
unangemessene Verhaltensweisen (z.B. Aggressivität, anti-soziales Verhalten etc.) abgebaut werden
sollen.
Inhalte des Trainings sind die Förderung der Selbstwahrnehmung, die Sensibilisierung für Gefühle
anderer sowie die Förderung der Selbstakzeptanz.
Durch die Stärkung des Selbstbewusstseins lernen die Kinder, besser mit Konflikten umzugehen,
adäquat auf Misserfolge und Fehler zu reagieren und aufgestaute Aggressionen abzubauen.
Durch das Training soll die emotionale und schulische Situation, die durch auffällige Verhaltensweisen
der Kinder bedingt negativ ist, entlastet werden.
Marburger Konzentrationtraining
Das Marburger Konzentrationtraining wurde von Dieter Krowatschek, einem Schulpsychologen, entwickelt.
Ziel des Marburger Konzentrationstraining ist die Verbesserung des Arbeitsverhaltens von Kindern mit Konzentrationsstörungen.
Diese Kinder lassen sich leicht ablenken, zeigen wenig Durchhaltevermögen, sind schnell frustriert, träumen, trödeln oder zappeln viel.
Aufgabenstellungen werden von Ihnen nur überflogen und nicht richtig beachtet. Bei der Bearbeitung der Aufgaben gehen sie meist unorganisiert vor, so dass sich viele Flüchtigkeitsfehler einschleichen. Am Schluss ihrer Arbeit wird meist nicht oder ungenügend kontrolliert und somit bemerken sie mögliche Fehler nicht.
Das MKT greift genau an diesen Punkten an. Die Kinder lernen durch anfangs lautes Mitsprechen, Aufgaben genau zu lesen, sich zu fragen “was muss ich hier eigentlich tun?”, die Aufgabe der Reihe nach zu bearbeiten und am Schluss nochmal zu kontrollieren.
Später, wenn die Arbeitsschritte beherrscht werden, flüstern die Kinder mit und bei den letzten Trainingsstunden denken sie nur noch mit.
Eine Trainingseinheit dauert in der Einzelsituation zwischen 45 – 60 min und in der Gruppe ca. 90 min.
Zusätzlich zu den Trainingseinheiten gibt es Elterngespräche, bei denen nochmal die Trainingsmethode erklärt wird und auch Tipps gegeben werden, wie man zu Hause mit den Kindern arbeiten kann.
Intra-ActPlus Konzept
Das IntraActPlus-Konzept ist ein verhaltenstherapeutisch orientierter Ansatz, der von Dr. Jansen und
Uta Streit entwickelt wurde.
Hierbei steht die positive Beziehung zwischen den Kindern und ihren Bezugspersonen im Vordergrund.
“Beziehung” stellt einen Grundbaustein für den Aufbau von positiver Eigensteuerung und Motivation für
das Lernen dar.
Z. B. ist es bei Kindern mit Lern- und Leistungsstörungen oft nicht mehr möglich eine positive
Lernsituation zu schaffen, es werden beispielsweise jeden Tag bei den Hausaufgaben Machtkämpfe
ausgetragen, das Kind verweigert einfach oder weint, weil es ständig Frustration erlebt.
Um solche schwierigen Lernsituationen zu analysieren bedienen wir uns der Videotechnik. Es werden
fünf verschiedene “Standardsituationen”, möglichst mit der ganzen Familie, aufgenommen.
1.Spielsituation – die ganze Familie spielt ein Spiel, welches sie von zu Hause mitbringt
2.Lernsituation – Mama und/oder Papa lernen mit dem Kind
3.Planungsgespräch – mit der ganzen Familie wird besprochen, was in nächster Zeit, eventuell
am Wochenende, unternommen werden kann
4.Konfliktgespräch – Eltern und ggf. Kinder sprechen Konflikte
5.Körperkontakt – hier darf man kuscheln
Die gesamte Videoaufnahme dauert ca. 30 – 45 min.
Ziel dieser Videodiagnostik ist, dass wir gemeinsam mit den Eltern die Sequenzen anschauen und
herausarbeiten welche “Beziehungssignale” seitens des Kindes und auch der Eltern unbewusst
gesendet werden. Die Eltern können somit direkt am Video unbewusstes Verhalten und unbewusste
Beziehungssignale selbst sehen und Zusammenhänge auch besser verstehen.
Nachdem die Videoanalyse beendet ist, kann ein individueller Therapieplan aufgestellt und die weitere
Vorgehensweise mit den Eltern besprochen werden.
Elternarbeit
Die Elternarbeit stellt in unserer Praxis einen wichtigen Schwerpunkt dar. Uns ist es sehr wichtig, dass
Sie als Eltern wissen, was mit Ihrem Kind in der Therapie gemacht wird, warum dies gemacht wird und
wie Sie die Therapie zu Hause unterstützen können.
Wir wollen Ihnen die Probleme Ihres Kindes verständlich erläutern und Ihr Bewusstsein für die
Potentiale Ihres Kindes stärken.
Nur wenn Sie das Verhalten Ihres Kindes verstehen und die Therapie zu Hause unterstützen, kann sie
erfolgreich sein.
Die Elternarbeit kann verschiedene Formen haben, z. B.:
•Sie können an Therapiestunden teilnehmen
•Sie können Anleitung zum Umgang (Handling) mit Ihrem Kind in bestimmten Situationen
bekommen
•Wir beraten zu möglichen Hilfsmitteln und deren Erprobung
•Wir führen mit Ihnen regelmäßig Gespräche
•Wir bieten Informationsveranstaltungen für Eltern an, wenn dies gewünscht wird
Wichtig ist, mit Ihnen gemeinsam konkrete Möglichkeiten zur Unterstützung Ihres Kindes zu erarbeiten.
Wenn Sie Fragen haben stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung!
EMYK (Entspannungstraining mit Yogaelementen für Kinder und Jugendliche)
Dieses Training wurde 1994 am Institut für Angewandte Psychologie der Universität Leipzig durch Dr.
M. Stück entwickelt und wissenschaftlich untersucht. Seitdem wird es mit Erfolg bei Kindern und
Jugendlichen in der Schule, aber auch im Klinikalltag eingesetzt. 1997 wurde es mit dem Sonderpreis
der Pädagogischen Stiftung Cassianeum in Donauwörth ausgezeichnet. EMYK nach Dr. Markus Stück
ist das erste wissenschaftlich standardisierte und evaluierte Kinder-und Jugendliche Yogaprogramm in
Deutschland.
Inhalt der Übungen:
• Yoga
• Meditation und Atemübungen
• Phantasiereisen
• Massagetechniken
• Sinnesübungen